Bad Rothenfelde. Die „Umweltgruppe Osning“ ist ein Zusammenschluss der Feuerwehren aus dem südlichen Landkreis, welche bei Gefahrgut- und Umweltunfällen in den Gemeinden Bad Iburg, Bad Laer, Bad Rothenfelde, Dissen, Glandorf und Hilter zum Einsatz kommt.
Neben gemeinsamen Übungsabenden wird in jedem Jahr in einer anderen Kommune eine Einsatzübung unter realistischen Bedingungen durchgeführt. Unterstützt werden, die für derartige Einsätze speziell geschulten Einsatzkräfte der einzelnen Ortsfeuerwehren der vorgenannten Gemeinden, durch die Kreisfeuerwehr des Landkreises Osnabrück. Ein Gerätewagen-Gefahrgut (GW-G), der bei der Feuerwehr Belm stationiert ist und ein Einsatzleitwagen der Größe 2 (ELW 2) werden zusätzlich bei größeren Schadenslagen entsandt.
Die diesjährige Alarmübung fand am Sonnabendmorgen im Bad Rothenfelder Ortsteil Heidland-Strang statt. Das von Gemeindebrandmeister Michael Janböke und den Gruppenführern Mark Bräuniger und Jan-Patrick Strohmeyer geplante Übungsszenario sah vor, dass ein auf dem Parkplatz des Schützen- und Beachvolleyballplatz abgestellter Anhänger, flüssiges Gefahrgut verlor. Aus einem, speziell für diese Übung bereitgestellten Gefahrgutübungsanhängers aus Dülmen (Kreis Coesfeld), spritzte aus einem undichten Flansch ein zunächst unbekannter Gefahrstoff heraus. Eine auf dem Festplatz zeltende Jugendgruppe hatte den Schaden entdeckt und einen Notruf abgesetzt. Mit dem Alarmstichwort „TH_GSG_1, es läuft unbekannte Flüssigkeit aus einem Anhänger“ wurde zunächst die Freiwillige Feuerwehr Bad Rothenfelde gegen 06:30 Uhr zur Einsatzstelle in die Schützenstraße alarmiert. Nach Eintreffen und Erkundung durch das erste Einsatzfahrzeug wurde umgehend eine Alarmstufenerhöhung vorgenommen und somit die Umweltgruppe Osning, der GW-G Belm und der ELW 2 nachalarmiert. Anschließend galt es für die Einsatzkräfte die vorgefundene Lage möglichst nach vorher geübten Grundlagen abzuarbeiten. Gefahren erkennen, Einsatzstelle absichern, gefährdete Menschen retten bzw. warnen, Spezialkräfte nachfordern, an diesen Grundregeln galt es sich zu orientieren.
Nachdem die erste Erkundung abgeschlossen und der auslaufende Gefahrstoff (Ethylendiclorid) identifiziert worden waren, wurden folgende, gezielte Maßnahmen eingeleitet, um das weitere Auslaufen zu verhindern und den undichten Flansch abzudichten. Kanaleinläufe wurden mit Kanaldichtblasen abgedichtet, mehrere Trupps gingen, ausgerüstet mit Chemiekalienschutzanzügen vor, um die ausgetretene Flüssigkeit in Auffangbehältern aufzufangen und die undichte Stelle mit speziellem Werkzeug und Material abzudichten. Nach rund 1,5 Stunden akribischer Arbeit am Übungsobjekt konnte die Rückmeldung „Behälter abgedichtet, Gefahrgut aufgefangen und weitere Ausbreitung verhindert“ gegeben werden. Weitere Übungsschwerpunkte waren „Ordnung des Raumes an der Einsatzstelle“ Und „Umsetzung des Funkkonzeptes des Landkreises Osnabrück. Gegen 08:30 Uhr waren für die rund 80 Einsatzkräfte alle Übungsaufgaben abgearbeitet, das Übungsgebiet konnte in Richtung Feuerwehrhaus Bad Rothenfelde verlassen werden, wo anschließend zur Stärkung ein gemeinsames Frühstück eingenommen werden konnte. Dieses wurde vom Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes und den Kameraden der Altersabteilung vorbereitet. Ein Nachbetrachtung der Übung wird in naher Zukunft mit den entsprechenden Einheitsführern erfolgen.
Text: Michael Janböke (Feuerwehr Bad Rothenfelde)
Bilder: Feuerwehr